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So funktionieren Medien

Grafik: Main-Post

Grafik: Main-Post

Gesetzliche Grundlagen

Meinungsbildung: Aufgabe der Medien ist es, in einer demokratisch verfassten Gesellschaft ihrem Auftrag zur Meinungsbildung gerecht zu werden und nicht zu manipulieren. Meinungsmache in all ihren Auswüchsen gehört nicht zu den Aufgaben seriöser und unabhängiger Medien. Damit tragen Redakteure und Redakteurinnen hohe Verantwortung. Wie stark staatlich kontrollierte Medien in den Prozess der Meinungsbildung eingreifen, hat die Zeit des Nationalsozialismus gezeigt. Die Nazis haben damals durch die Gleichschaltung von Zeitungen und Radioprogrammen ihre Hetzparolen verbreitet. Es gab sogar ein so genanntes Propagandaministerium. Nach 1945 wurde die Presse frei und darf seitdem unabhängig vom Staat, von Parteien, von der Wirtschaft und von Interessensverbänden wie etwa Gewerkschaften oder Unternehmerverbänden berichten. Ziel einer seriösen Redaktion ist es, sachlich, umfassend und unverfälscht zu berichten, um die Leser zur eigenen Meinungsbildung anzuregen.

Artikel 20 Grundgesetz:

  • Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus.
  • Demokratie braucht Meinung:
    • weil Entscheidungen gefällt werden müssen.
    • weil Bürger wählen können.

Artikel 5 Grundgesetz:

  • Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet.
  • Eine Zensur findet nicht statt.
  • Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
  • Der Artikel 5 Grundgesetz garantiert:
    • Meinungsfreiheit
    • Informationsfreiheit
    • Pressefreiheit
    • Rundfunkfreiheit
    • Filmfreiheit

Weitere gesetzliche Grundlagen unter: www.gesetze-im-internet.de/gg

Meinungsfreiheit: Die Meinungsfreiheit ist die Grundlage für die Pressefreiheit. Danach hat jede/r das Recht sich eine eigene Meinung zu bilden, diese frei zu äußern und zu verbreiten. Niemand darf hierbei unter Druck gesetzt, mit Zwang bedroht oder daran gehindert werden, sich aus allgemein zugänglichen Quellen zu informieren. (www.bpb.de)

Informationsfreiheit: Informationsfreiheit bedeutet, dass alle Interessierten grundsätzlich ohne Begründung Zugang zu allen Informationen haben, die bei öffentlichen Stellen vorhanden sind. Durch diese Transparenz werden die Möglichkeiten einer politischen und gesellschaftlichen Mitgestaltung sowie der bürgerschaftlichen Kontrolle staatlichen Handelns erheblich gestärkt. (www.datenschutz.de)

Journalist: Die Journalisten können gegenüber der Polizei oder dem Gericht von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch machen. Das Zeugnisverweigerungsrecht besagt, dass die Journalisten ihre Quellen oder Informanten nicht preisgeben müssen.

 

Grafik: Maria Faiß (Main-Post)

Grafik: Maria Faiß (Main-Post)

Welche Pflichten haben Medien?

Wahrhaftigkeit

Medien sind der Wahrheit verpflichtet. Daran müssen sich alle halten: Journalistinnen und Journalisten, Zeitungen und Zeitschriften, TV und Radio und auch alle digitalen Medien. Um dies unzweifelhaft festzuschreiben, gibt es den Pressekodex und dessen erster Punkt lautet:

  • Ziffer 1 – Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde
    Die Achtung vor der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit sind oberste Gebote der Presse. Jede in der Presse tätige Person wahrt auf dieser Grundlage das Ansehen und die Glaubwürdigkeit der Medien.

Glaubwürdigkeit
Wie glaubwürdig sind Medien? Wie kann ich Fake-News erkennen? Die Menschen in Deutschland trauen den traditionellen Medien deutlich mehr als Online-Medien und Social-Media. Das heißt nicht, dass alle kleinen oder alle digitalen Medien unglaubwürdig wären – aber es gibt eben, gerade im Online-Bereich eine unüberschaubare Vielzahl von Nachrichten-Verbreitern. Regionale Medienhäuser wie die Pforzheimer Zeitung, überregionale Medien wie etwa ARD oder ZDF, Die Zeit oder die Süddeutsche Zeitung sind deswegen stets bemüht, den über viele Jahre erarbeiteten Vertrauensvorschuss zu rechtfertigen – egal ob in den gedruckten oder in den digitalen Ausgaben. Mit Erfolg! Alle seriösen Umfragen ergeben stets hohe Glaubwürdigkeitswerte für Zeitungen und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Nachrichten gibt es auf allen Medienkanälen, gedruckt oder digital, und manchmal ist es schwierig zu erkennen, ob eine Nachricht „wahr“ ist oder „fake“ also gefälscht. (LINK: www.die-zeitungen.de)

Freiwillige Selbstkontrolle/Pressekodex
Der deutsche Presserat hat einen Pressekodex erarbeitet, dem auch PZ-Medien folgt. Ist ein Leser mit einer Berichterstattung nicht zufrieden, kann er sich an den Presserat wenden, der die Beschwerde dann prüft. Ist die Beschwerde gerechtfertigt, erhält die Zeitung eine Rüge. (LINK: www.presserat.de)

Journalistische Sorgfaltspflicht
Das Bundesverfassungsgericht sagt, dass die Presse die journalistische Sorgfaltspflicht einhalten muss. Unter der journalistischen Sorgfaltspflicht versteht man, dass ein Journalist nur das veröffentlichen darf, was er nach gründlicher Recherche für richtig hält. Zur journalistischen Sorgfaltspflicht gehörten unter anderem: Vollständigkeit der Informationen, objektive angemessene Wortwahl und Fotohinweise. (LINK: Quelle: www.upload-magazin.de)

Persönlichkeitsrecht
Medien müssen stets abwägen, was wichtiger ist: Das Informationsinteresse der Öffentlichkeit oder das Persönlichkeitsrecht (Ziffer 8 des Pressekodex). Das Persönlichkeitsrecht schützt das Privatleben der Menschen, das heißt, man darf nur darüber berichten, wenn ein ernsthaftes öffentliches Interesse besteht. Zusätzlich: Ein gutes Beispiel zum Umgang mit sensiblen persönlichen Nachrichten findet sich im Online-Lehrmaterial www.klasse.pz-news.de unter „SZ-Medienbildung 4 Grenzen der Neugierde“.

Urheberrecht
Das Urheberrecht schützt den Urheber in seinen geistigen und persönlichen Beziehungen zum Werk und in der Nutzung des Werkes. Es sichert außerdem eine angemessene Vergütung für die Nutzung des Werkes. Das Urheberrecht schützt die geistigen Werke von Journalisten, Autoren, Fotografen, Musikern und Künstlern vor Diebstahl. Durch das Urheberrecht wird sichergestellt, dass niemand das Werk verwertet ohne dafür eine Gegenleistung zu bringen, also zum Beispiel dafür zu zahlen. Die Weiterverwendung von Texten, Fotos, Grafiken, Liedern und Videos ohne die Zustimmung des Urhebers ist genauso strafbar wie Diebstahl. Man kann dafür sogar ins Gefängnis kommen. (LINK: www.urheberrecht.org)

Trennung von Werbung und Berichterstattung
Medien sind dazu verpflichtet, die strikte Trennung von Werbung und Redaktion einzuhalten. Das ist wichtig, denn der Inhalt von Anzeigen wird von der Person/Firma bestimmt, die die Anzeige bezahlt. Im redaktionellen Teil der Zeitung dagegen wird der Leser objektiv über ein Geschehen informiert. Hier druckt die Zeitung nur unabhängige Informationen. Deshalb darf sich die Redaktion nicht von einzelnen Unternehmen beeinflussen lassen. Für alle gedruckten Ausgaben und alle digitalen Publikationen von PZ-Medien gilt: Bezahlte Veröffentlichungen müssen so gestaltet sein, dass sie als Werbung für den Leser erkennbar sind. Die Abgrenzung vom redaktionellen Teil kann durch Kennzeichnung und/oder Gestaltung erfolgen.

Foto: Boris Roessler (dpa)

Foto: Boris Roessler (dpa)

Meinungsbildung

Auswahl der Nachrichten
Jede Redaktion wählt nach ihren eigenen Kriterien die Nachrichten aus, von denen sie glaubt, dass sie für Leser wichtig und interessant sind. Dies gilt für gedruckte und für digitale Medien. Auch wenn das Nachrichten-Angebot in Online-Medien unendlich erscheint: Auf der Homepage vieler Medien ist nur eine kleine Auswahl von Nachrichten zu sehen.

Aufmachung der Nachrichten
Die Redaktion kann eine Nachricht durch ihre Aufmachung, z. B. durch Länge und Spaltigkeit des Artikels, betonen. Auch im Online-Angebot werden Beiträge durch Überschriften und Fotos herausgehoben.

Platzieren
Von der Redaktion als wichtig beurteilte Nachrichten werden auf einer Seite im Regelfall oben, als so genannte Aufmacher, platziert. Im Online-Nachrichten-Angebot der Pforzheimer Zeitung (www.pz-news.de) sind auf der Homepage sogenannte Slider ganz oben platziert. Diese werden mehrmals täglich verändert und durch aktuelle Nachrichten ausgetauscht.

Überschrift
Die Überschrift prägt einen Artikel durch ihre Sprache und Größe. Im Online-Angebot und in Nachrichtenangebot auf mobilen Geräten (Handy, Tablet) sind Überschriften fast noch wichtiger als in Tageszeitungen: Die Überschrift beeinflusst die Entscheidung, ob die Nachricht angeklickt und gelesen wird oder nicht.

Bebildern
Bilder und Bildgröße unterstreichen die Bedeutung von Nachrichten. Auch Bildunterzeilen können die Wirkung eines Bildes beeinflussen. Auch in digitalen Medien entscheidet die Attraktivität der Bilder. Im Gegensatz zur Tageszeitung sind bei vielen Themen zusätzliche Fotos und Videos zu sehen.

Objektivität der Informationen
Die Nachrichtenauswahl ist stets subjektiv, da sie von einzelnen Menschen getroffen wird. Möglichst objektiv soll dagegen das Informationsangebot sein: Zu einem Ereignis werden im Regelfall mehrere Seiten (z. B. Parteien) gehört. Wer Informationen einer Seite unterschlägt, manipuliert Meinung = unseriös. Beispiele: Nationalsozialistisches Schrifttum, kommunistische Propaganda, Einheits-Presse der DDR.

Kommentieren
Kommentare sind subjektive Meinungen eines Redakteurs. Kommentare sollen die Meinung der Leser nicht manipulieren, sondern den Leser zur Bildung einer eigenen Meinung anregen. Dies gilt für gedruckte und digitale Medien. Die Meinungen der Leserinnen und Leser sind digital schneller und in größerer Menge verfügbar.

Grafik: Maria Faiß (Main-Post)

Grafik: Maria Faiß (Main-Post)

Medienvorgehen

An erster Stelle steht das Ereignis. Damit man berichten kann, muss erst einmal etwas passieren. Das ist wahrscheinlich ganz logisch für euch.

Danach erscheint die Nachricht. Dabei hält die Redaktion das Ereignis für wichtig und veröffentlicht Fakten in ihrem Medienangeboten.

Als nächster Schritt werden Meinungen zur erschienenen Nachricht gesammelt. Dazu befragt die Redaktion Betroffene und oft auch Experten zum Thema.

Auf Grundlage dieser Informationen kann dann ein Kommentar im Medienprodukt der Redaktion erscheinen. Dabei gibt ein unabhängiger und unparteilicher Journalist seine Meinung zum Thema wieder und argumentiert auf Grundlage der Nachricht und der gesammelten Meinungen.

Der Kommentar kann dann der Öffentlichkeit als Grundlage zur Meinungsbildung dienen. Diese kann sich dann in Leser-, Zuhörer-, Zuschauer- und Nutzerreaktionen äußern.

 

Foto: Pixabay

Foto: Pixabay

Medienvergleich

Jedes Medium hat gewisse Eigenarten, Vorteile und Nachteile. Es gibt kein Medium, das alles kann. Der Medienkonsument stellt sich aus dem Medienmix sein eigenes Programm zusammen. Die drei wichtigsten Medienarten sind: Print-Medien, Rundfunk und elektronische Medien.

Zu den Print-Medien gehören: Tageszeitung, Wochenzeitung, Anzeigenblätter, Offertenblätter, Boulevard-Presse und Zeitschriften.

Tageszeitung:lokal (Heimatzeitung), lokal/regional (z.B. Pforzheimer Zeitung), überregional (z.B. Süddeutsche Zeitung, FAZ, Handelsblatt)
Wochenzeitung:z.B. Die Zeit
Anzeigenblätter:z.B. PZ Extra
Boulevard-Presse:z.B. Bild
ZeitschriftenNachrichtenmagazine (z.B. Spiegel), Yellow Press (z.B. Frau im Spiegel), Special-Interest (z.B. kicker)

 

Zum Rundfunk gehören Fernsehen und Hörfunk.

Fernsehen:Öffentlich-rechtlich (z.B. ZDF, SWR), Privat (z.B. RTL, Pro7, SAT1
Hörfunk:Öffentlich-rechtliche (z.B. SWR§), Privat (z.B. Antenne 1)

 

Zu den elektronischen Medien gehören Online, Bildschirm- bzw. Teletext und CD-ROM.

Online:Internet, mobile Anwendungen (z.B. Netflix, Spotify)
Teletext:z.B. ARD, SAT1
CD-ROM:z.B. Archive, Bücher, Musik

 

Zeitung 
Vorteile:Großes Nachrichtenangebot, viel Hintergrundinformation. Jederzeit nutzbar. Leser bestimmt Ort, Zeit und Dauer der Nutzung. Beteiligung der Leser durch Zuschriften möglich. Ausführliche lokale Informationen.
Nachteile:Erscheint nicht am Tag des Geschehens, keine bewegten Bilder.
  
Fernsehen 
Vorteile:Sehr anschaulich durch farbige, bewegte Bilder, aktuell
Nachteile:Nachrichtenangebot im Vergleich zu Unterhaltungsangebot relativ klein. Hoher technischer Aufwand (TV-Gerät, Sendesignal über Kabel, Antenne oder Internet). (LINK: Zahlreiche Infos unter www.br.de/sogehtmedien)
  
Hörfunk 
Vorteile:Sehr aktuell, Originaltöne (Interviews), große Senderauswahl (Unterhaltung, Hintergrund).
Nachteile:Hörer muss sich an festen Sendeschemen orientieren. Die Information ist flüchtig und muss schnell erfasst werden.
  
Internet 
Vorteile:Multimedia (sehr anschaulich), weltweite Verbreitung, interaktiv.
Nachteile:Nachrichtenangebot ist oft unübersichtlich. Zum großen Infoangebot von professionellen Medien kommt ein unüberschaubares Infoangebot von privaten Postings, Texten, Fotos, Videos. Im Gegensatz zu anderen Medien kann im Internet jeder gleichzeitig Empfänger und Sender von Nachrichten und Informationen

Foto: Sven Hoppe (dpa)

Foto: Sven Hoppe (dpa)

Medienmarkt in Deutschland

Welche Medien nutzen Kinder und Jugendliche? 

Zahlreiche Informationen zur Infos über die Medienkompetenz und Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen liefern jährlich die JIM- und KIM-Studien, die seit 1999 und 1998 durchgeführt werden. Daraus schlossen sich 2018 folgende Erkenntnisse: 

Der Siegeszug von Netflix und Co. bei den Jugendlichen hält an. Die Hälfte der Zwölf- bis 19-Jährigen schaut regelmäßig Sendungen, Serien und Filme bei Netflix (47 Prozent), jeder Fünfte nutzt Amazon Prime Video (22 Prozent). Damit hat sich der Anteil regelmäßiger Netflix-Nutzer im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt (2017: 26 Prozent). Weiterer Gewinner bei den Jugendlichen ist Spotify, erstmals verzeichnet die Musiknutzung über Spotify einen höheren Anteil regelmäßiger Nutzer als die Musiknutzung live im Radio.  

Auch das Vertrauen in Nachrichtenangebote wurde im Rahmen der JIM-Studie 2018 untersucht. Hierbei konnten die Jugendlichen verschiedenen Nachrichtenangeboten Schulnoten in Bezug auf ihre Vertrauenswürdigkeit geben. Die Tagesschau bzw. die Tagesthemen der ARD genießen bei Jugendlichen das höchste Vertrauen: 84 Prozent der Jugendlichen haben die Note 1 oder 2 vergeben. An zweiter Stelle folgt mit 77 Prozent das Angebot regionaler Print-Tageszeitungen bzw. öffentlich-rechtliche Radiosender (75 Prozent). Der tagesaktuellen Berichterstattung des ZDF (Heute bzw. Heute Journal) schenken 71 Prozent der Befragten ihr Vertrauen. Focus online und Spiegel online bewegen sich bei dieser Bewertung im Mittelfeld, jeweils die Hälfte der Jugendlichen bewertet diese Angebote mit der Note 1 oder 2. Private Radiosender werden von knapp der Hälfte der Jugendlichen als vertrauenswürdig eingestuft. Mit deutlichem Abstand folgen ProSieben Newstime, das Nachrichtenangebot des E-Mail-Providers Web.de und RTL Aktuell, denen jeweils ein Viertel der Jugendlichen vertraut. Das Angebot der Bild-Zeitung bildet mit jeweils 15 Prozent sowohl für das Print- als auch das Online-Angebot das Schlusslicht. 

Quelle: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest, www.mpfs.de 

Der Medienmarkt: Deutschland ist Zeitungsland 

Seit Jahren bietet der Bund Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) die Broschüre „Die deutschen Zeitungen in Zahlen und Daten“ an. Gesammelt werden dort aktuelle Erkenntnisse und Zahlen zur Mediennutzung in Deutschland. Hier die wichtigsten Erkenntnisse aus der Broschüre 2018/2019.   

  1. Deutschland ist ein Zeitungsland. (LINK auf neue Seite) 
  1. Die erste Zeitung erschien 1605 in Straßburg. (LINK auf neue Seite) 
  1. Abonnements sind das Rückgrat der Verlage. (LINK auf neue Seite) 
  1. Deutschland bietet weltweit das dichteste Händlernetz für Zeitungen. (LINK auf neue Seite) 
  1. Es finden 44,1 Millionen Unique User auf den Websites der Zeitungen. (LINK auf neue Seite) 
  1. Zeitungswebsites sind bei Jugendlichen sehr beliebt. (LINK auf neue Seite) 
  1. Die Werbeumsätze in den deutschen Zeitungsverlagen liegen bei 2,5 Milliarden Euro. (LINK auf neue Seite) 
  1. Die Lokale Nachrichten liegen bei den Lesern auf Platz 1. (LINK auf neue Seite) 
  1. Täglich wenden Leser 39 Minuten für die Lektüre der Zeitung auf. (LINK auf neue Seite) 
  1. Zeitungswerbung gilt bei Lesern als besonders glaubwürdig. (LINK auf neue Seite) 
  1. Die Berichterstattung der Zeitungen gilt bei den Lesern als sehr seriös und glaubwürdig. (LINK auf neue Seite) 
  1. China und Indien besitzen die größten Zeitungsmärkte der Welt. Deutschland findet sich auf Platz 5 wieder. (LINK auf neue Seite) 
  1. Es gibt 15 662 verschiedene Zeitungswebsites in Deutschland. (LINK auf neue Seite) 

Quelle: BDZV, www.bdzv.de 

 

Ausführliche Infos zum Medienmarkt findest du hier: 

Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (Jim- und Kim-Studien): www.mpfs.de  

Zeitungsmarktforschung Gesellschaft (ZMG): www.zmg.de  

Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger: www.bdzv.de  

Verband Bayerischer Zeitungsverleger: www.vbzv.de  

Bayerisches Kultusministerium: www.mebis.bayern.de  

Bayerischer Rundfunk: www.br.de/sogehtmedien  

 

Genauere Infos: Der Medienmarkt: Deutschland ist Zeitungsland 

  1. Deutschland ist ein Zeitungsland: Täglich erscheinen hier 323 Tageszeitungen mit 1452 lokalen Ausgaben in einer – gedruckten – Gesamtauflage von 14,1 Millionen Exemplaren. Daneben kommen 23 Wochenzeitungen mit 1,7 Millionen Exemplaren und sechs Sonntagszeitungen mit einer Auflage von 1,8 Millionen heraus. Das bedeutet: Auf je 1.000 Einwohner über 14 Jahre kommen in Deutschland 198 Zeitungsexemplare. 
  2. Diem erste Zeitung erschien 1605 in Straßburg: Deutschland war immer schon ein Zeitungsland. Die älteste Zeitung der Welt erschien erstmals vor 414 Jahren. In Straßburg druckte und verkaufte Johann Carolus ab 1605 seine „Relation“ genannten Nachrichten aus aller Welt, statt sie, wie bis dahin üblich, mühselig mehrfach von Hand abzuschreiben. Die älteste Tageszeitung der Welt kommt aus Leipzig. Am 1. Juli 1650 brachte hier der Drucker und Verleger Timotheus Ritzsch erstmals sein „Einkommende Zeitungen“ genanntes Blatt heraus, das sechs-, zeitweilig sogar sieben Mal die Woche erschien. 
  3. Abonnements sind das Rückgrat der Verlage: Die lokalen und regionalen Abonnementzeitungen in Deutschland haben treue Leser. Gut 9,9 Millionen Exemplare werden täglich im Abonnement zugestellt, das heißt, durch Zeitungszusteller oder per Post bis an die Haustür gebracht. Etwa 650 000 Exemplare pro Tag gehen am Kiosk oder im Laden über die Theke. Die überregionalen Zeitungen verkaufen gut 640 000 Zeitungen täglich im Abonnement und weitere 90 000 Exemplare im Einzelverkauf. Bei den Kaufzeitungen dagegen wird der Umsatz mit 1,7 Millionen Exemplaren täglich am Kiosk gemacht, mehr als 215 000 Exemplare werden aber auch Tag für Tag an Abonnenten zugestellt. 
  4. Deutschland bietet weltweit das dichteste Händlernetz für Zeitungen: Wer seine Tageszeitung nicht abonnieren möchte, kann sie auch an einer der rund 116 000 Verkaufsstellen des Einzelhandels in Deutschland erwerben. Das bedeutet eine „Händlerdichte“ von etwa 1,4 Einzelhändlern pro 1000 Einwohner. In Deutschland gibt es damit das dichteste Händlernetz der Welt. An circa 5000 Absatzstellen wird zusätzlich internationale Tagespresse angeboten; dabei setzen Bahnhöfe und Flughäfen mit ihren rund 460 Verkaufsstellen weit über die Hälfte der internationalen Presse ab. 
  5. Es finden sich 44,1 Millionen Unique User auf den Websites der Zeitungen: Mehr als die Hälfte aller Deutschen über 14 Jahren (55,8 Prozent) liest regelmäßig eine gedruckte Tageszeitung. Das sind 39,3 Millionen Männer und Frauen. Angebote der Zeitungen im Internet besuchen mittlerweile 44,1 Millionen Unique User über 14 Jahren (63,6 Prozent). Hinzu kommen mehr als 9,6 Millionen mobile Nutzer, die sich via Smartphone oder Tablet-App mithilfe mobiler Verlagswebsites über das Tagesgeschehen informieren. 88,5 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren nutzen regelmäßig die gedruckten und digitalen Angebote der Zeitungen. 
  6. Zeitungswebsites sind bei Jugendlichen sehr beliebt: Nach Altersgruppen betrachtet, erreichen die gedruckten Tageszeitungen ihre höchste Reichweite traditionell bei den 50- bis über 70-jährigen Lesern, nämlich zwischen 72 und 76 Prozent. Auch bei den 40- bis 49-Jährigen greifen mehr als 55,1 Prozent regelmäßig zur Tageszeitung; und bei den 30- bis 39-Jährigen sind es knapp 42,9 Prozent. Bei den jüngeren Altersgruppen wird die gedruckte Zeitung in geringerem Maß genutzt: Von den 20- bis 29-Jährigen werden rund 33,7 Prozent durch die Zeitung erreicht; bei den 14- bis 19-Jährigen sind es rund ein Viertel (22,6 Prozent). Die 14- bis 29-Jährigen wiederum sorgen mit 79 Prozent Reichweite für die höchsten Werte bei den Online-Angeboten der Zeitungen. 
  7. Die Werbeumsätze in den deutschen Zeitungsverlagen liegen bei 2,5 Milliarden Euro: Die Netto-Werbeeinnahmen der Tages- und Wochenzeitungen lagen 2017 bei 2,5 Milliarden Euro. An der Spitze stand das Fernsehen (4,6 Milliarden Euro). Auf den Plätzen drei, vier und fünf folgen Anzeigenblätter (1,9 Milliarden), Publikumszeitschriften (1 Milliarde) sowie Online-Angebote und Mobile (1,5 Milliarden). 
  8. Die Lokale Nachrichten liegen bei den Lesern auf Platz 1: Die lokalen Nachrichten interessieren die Leser in ihrer Zeitung ganz besonders, 88 Prozent lesen sie „im Allgemeinen“. Ähnlich beliebt sind politische Meldungen und Berichte aus Deutschland (88 Prozent) und dem Ausland (81 Prozent) sowie Vermischtes aus aller Welt (81 Prozent). Wichtig finden die Leser ferner die Ressorts Wirtschaft (72 Prozent), Kultur (68 Prozent) und Sport (59 Prozent) sowie Sonderbeilagen, Kommentare und Leserbriefe. 
  9. Täglich wenden Leser 39 Minuten für die Lektüre der Zeitung auf: Durchschnittlich 39 Minuten wenden Zeitungsleser täglich für ihre Lektüre auf, am Wochenende sind es sogar 44 Minuten. 
  10. Zeitungswerbung gilt bei Lesern als besonders glaubwürdig: Anzeigen in der Tageszeitung sind gewünschter Lesestoff. Zeitungsanzeigen gelten als besonders glaubwürdig: Während zum Beispiel 29 Prozent der Befragten Werbung im Fernsehen als störend empfinden, halten nur acht Prozent der Leser Anzeigen in der Tageszeitung für überflüssig. 82 Prozent der Zeitungsleser halten Geschäfte, die in der Zeitung werben, für besonders seriös. Dabei profitiert die Werbung in der Zeitung auch von der Glaubwürdigkeit des redaktionellen Teils. 
  11. Die Berichterstattung der Zeitungen gilt bei den Lesern als sehr seriös und glaubwürdig: Die Zeitung genießt bei ihren Lesern eine besonders hohe Glaubwürdigkeit. Einer Umfrage der  Zeitungsmarktforschung Gesellschaft (ZMG) zufolge vertrauen bei lokalen und regionalen Themen 38 Prozent der Befragten der von Zeitungen vermittelten Information. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen erzielt einen Wert von 19 Prozent, es folgen der öffentlich-rechtliche Hörfunk (12 Prozent) und das Internet (12 Prozent). Die Schlusslichter bilden das private Fernsehen und der private Hörfunk (3 bzw. 4 Prozent). 
  12. China und Indien besitzen die größten Zeitungsmärkte der Welt: Nach verkaufter Auflage stellen die deutschen Tageszeitungen mit 16,8 Millionen Exemplaren den mit Abstand größten Tageszeitungsmarkt in West-Europa, gefolgt von Großbritannien mit einer Auflage von 9,8 Millionen Zeitungen täglich. So genannte „Mittelmärkte“ sind bei den Tageszeitungen zum Beispiel Frankreich (6,2 Millionen Exemplare), Italien (3,2 Millionen), die Niederlande (3,0), Spanien (2,6), und Polen (2,2). Schweden, Österreich und die Schweiz liegen bei gut 1,8 Millionen. Bei den übrigen nationalen Zeitungsmärkten handelt es sich um „Kleinmärkte“ mit Zeitungsauflagen von 112 000 Exemplaren wie in Luxemburg bis zu 1,3 Millionen Exemplaren wie in Belgien. Weltweit stellen China und Indien die größten Zeitungsmarkt mit 116 und 112 Millionen verkauften Exemplaren täglich. Platz drei belegt Japan mit gut 47 Millionen Exemplaren. Deutschland rangiert – nach den USA (40 Millionen) – an fünfter Position. 
  13. Es gibt 15 662 verschiedene Zeitungswebsites in Deutschland: Bereits sehr früh waren die deutschen Zeitungen im Internet präsent. Als erste machten 1995 „taz – die tageszeitung“ (Berlin), die „Schweriner Volkszeitung“, „Die Zeit“ (Hamburg), die „Süddeutsche Zeitung“ (München) und die „Rheinische Post“ (Düsseldorf) eigene Online-Angebote. Auch die Main-Post startete die mainpost-newsline im Jahr 1995.  Im Sommer 1996 waren nach einer Zählung des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) bereits 41 Zeitungen neben der gedruckten Ausgabe auch online aktiv; im Jahr 2018 sind es 698 verschiedene Zeitungswebsites. 

Foto: Sven Hoppe (dpa)

Foto: Sven Hoppe (dpa)

Tageszeitungen

Tageszeitungen bestehen im Prinzip aus zwei Bestandteilen: Redaktionelle Artikel und Anzeigen.

Redaktionelle Artikel

Verantwortlich für die redaktionellen Artikel eines Mediums ist dessen Redaktion. Das Impressum einer Zeitung oder eines Online-Angebots muss den inhaltlich Verantwortlichen ausweisen, meistens ist dies der Chefredakteur. Redaktionen schreiben und publizieren unabhängig von Parteien, Firmen und Interessengruppen.

Artikel haben mehrere Bestandteile:

Hauptzeile: Die Hauptzeile soll zum Lesen verführen und stellt die zentrale Überschrift dar. Sie wird auch Schlagzeile genannt.

Unterzeile: Die Unterzeile liefert Basis-Informationen und führt den Leser in den Artikel. Kleinere Artikel haben meist keine Unterzeile.

Autorenzeile: stehen nur bei größeren Artikeln. Sonst steht beim Artikel ein Kürzel. Diese Kürzel sind keine Geheimnisse – es würde die Leser aber nerven, wenn bei jedem Artikel ein Name stehen würde. Sowohl Namensnennung als auch Kürzelnennung sind für die presserechtliche Verantwortung der Artikel unbedeutend, da die Verantwortung für den Inhalt des Artikels immer beim zuständigen Redakteur liegt.

Spitzmarke: Die Spitzmarke nennt den Ort des Geschehens, beziehungsweise den Ort, der von einer Nachricht betroffen ist. Wenn ein Würzburger in Las Vegas eine Million Dollar gewinnt, dann lautet die Spitzmarke Las Vegas/Würzburg.

Vorspann: Der Vorspann wird in der klassischen Nachricht auch „lead“ genannt und beinhaltet dann die W-Fragen. Er führt den Leser in den Artikel und erklärt, worum es in dem Artikel überhaupt geht.

Grundtext: Der Grundtext stellt das Herzstück eines Artikels dar. Er bündelt alle Informationen und setzt sich ausführlich mit der Thematik des Artikels auseinander. Die Länge des Grundtextes kann, je nach Darstellungsart und Relevanz der Thematik, variieren.

Zwischenzeile: Die Zwischenzeile, auch Zwischentitel genannt, soll längere Texte auflockern und zum Weiterlesen animieren. Bei kurzen Meldungen sind Zwischenzeilen allerdings nicht sinnvoll.

Online-Tipp: Ein Online-Tipp macht die Leserschaft auf ergänzende Inhalte im Internet aufmerksam, zum Beispiel Fotos, Videos, weitere Artikel oder Internetseiten mit weiterführenden Informationen zum Thema.

Anzeigen

Anzeigen, auch Annoncen, Inserate und Werbung genannt, sind wichtige Bestandteile einer Tageszeitung.

Die Anzeigen erfüllen mehrere Funktionen. Der Anzeigenerlös trägt zur Wirtschaftlichkeit der Zeitung bei. Ohne Anzeigen würden die Zeitungen den Leser das Dreifache kosten. Der Werbetreibende erreicht mit Anzeigen in der Zeitung einen großen Kundenkreis. Auch die Leserschaft profitiert von Anzeigen. Sie erhält Informationen über Firmen, Institutionen, Neueröffnungen, Produkte, freie Stellen, zu vermietende Wohnungen, Veranstaltungen, Kinoprogramm und vieles mehr. Außerdem können Leserinnen und Leser selbst Anzeigen aufgeben.

Die Anzeigenabteilung und die Redaktion sind strikt voneinander getrennt. Anzeigen müssen eindeutig als solche erkennbar sein. Außerdem dürfen beispielsweise die Interessen von Anzeigenkunden nicht den redaktionellen Teil der Zeitung beeinflussen.

Den Inhalt einer Anzeige bestimmt der Auftraggeber, nicht die Zeitung. Dennoch muss die Zeitung darauf achten, dass die Anzeige presserechtlich in Ordnung ist. So dürfen Anzeigen keine Beleidigungen, keine Vorverurteilungen, keinen Aufruf zur Gewalt, keine Anstiftung zu Straftaten oder ähnliches enthalten.

Verschiedene Formen der Anzeige

Die Verkaufsanzeige: Eine Firma annonciert, weil sie ein konkretes Verkaufs- oder Service-Angebot hat. Hier werden das angebotene Produkt und der Preis genannt.

Die Image-Anzeige: Eine Firma wirbt für sich und ihren guten Namen, ihr Image. In solchen Anzeigen werden keine konkreten Verkaufsangebote gemacht, höchstens der Hinweis auf ein Produkt.

Die Familienanzeige: Familien geben Informationen kund: Brautpaare, glückliche Eltern, Geburtstagskinder. Familienanzeigen gibt es auch bei traurigen Anlässen: Todesanzeigen sind typisch für lokale und regionale Tageszeitungen.

Die Kleinanzeigen: Leser und Firmen inserieren in kleinen Anzeigen ohne grafische Gestaltung, oft in wenigen Zeilen. Auto, Verkäufe, Stellenmarkt, Computer und vieles mehr: unterteilt in zahlreiche Rubriken. So kann sich der Leser schnell orientieren und findet (fast) alles, was zum täglichen Leben notwendig ist.

Foto: Sven Hoppe (dpa)

Foto: Sven Hoppe (dpa)

Zeitung ist nicht gleich Zeitung! Es gibt Unterschiede zwischen den Publikationen der verschiedenen Medienhäuser. Mittlerweile hat jedes Medienhaus auch ein Online-Angebot, das sich zum Teil inhaltlich und vor allem von der Aufmachung zur gedruckten Zeitung unterscheidet. Es ist wichtig sich dieser Unterschiede bewusst zu sein und Medienangebote aufmerksam zu vergleichen.

Interner Vergleich Pforzheimer Zeitung

Print
Die Tageszeitung Pforzheimer Zeitung bietet auf ihrer Titelseite eine Übersicht der wichtigsten Nachrichten vom Vortag. Die Mischung beinhaltet Weltgeschehen, Ereignisse in Deutschland und wichtige Nachrichten aus Würzburg, Schweinfurt und ganz Unterfranken. Der Themen-Mix auf der Pforzheimer Zeitung-Titelseite setzt sich aus folgenden Bereichen zusammen: Politik, Sport, Kultur, Wirtschaft, Gesellschaft und lokales Geschehen. Die Sprache ist in den meisten Artikeln nachrichtlich geprägt, es gibt jedoch einige Sonderformen, bei denen vom objektiven Stil abgewichen wird, zum Beispiel bei der Glosse und der Kritik. Die Zeitung bietet im Innenteil eine Vielzahl von Beiträgen, geordnet nach Themen, wie zum Beispiel Wirtschaft, Sport, Kultur und Lokales. Sie bietet ein breites Angebot an Nachrichten, Kommentaren, Hintergrundberichten, Reportagen und Fotos.

Digital
Die Homepage www.pz-news.de bietet aktuelle Nachrichten, überwiegend aus der Region Unterfranken. Ganz oben stehen die sogenannten „Slider“ zu akutellen Nachrichten, die regelmäßig aktualisiert werden. Der Themen-Mix ist sehr vielfätig. Das lokale Geschehen steht stets im Mittelpunkt, wie etwa Großereignisse in Gesellschaft und Kultur oder große Feste. Außerdem gibt es aktuelle Meldungen zu Verbrechen, Bränden oder Unfällen. Von der Homepage aus gelangt man in die weit verzweigten Nachrichten- und Infoangebote von www.pz-news.de. Auch auf der Homepage ist die Sprache in Überschriften und Texten nachrichtlich geprägt. Eine stets aktuelle Nachrichtenübersicht findet sich zusätzlich auf der PZ-App für Smartphones und Tablets.

Zeitungsvergleich

Die deutsche Zeitungslandschaft ist von verschiedenen Zeitungs-Typen geprägt.

Lokal- und Regionalzeitungen:
Dazu zählen zum Beispiel Pforzheimer Zeitung, Badische Neueste Nachrichten und Schwarzwälder Bote. Diese Zeitungen erscheinen in einem lokal begrenzten Umfeld. Insgesamt gibt es davon in Deutschland über 350 Zeitungen. Die meisten bieten eine breite Mischung aus internationalem, nationalem und lokalen Geschehen. Sie sind im Regelfall das vor Ort mit weitem Abstand am meisten genutzte Medium.

Überregionale Tageszeitung:
Dazu zählen zum Beispiel Welt und Handelsblatt. Diese Zeitungen sind bundesweit verbreitet, auch wenn sie, wie die Süddeutsche Zeitung in München und die FAZ in Frankfurt, einen Erscheinungsschwerpunkt haben können. Überregionale Titel sind nachrichten- und meinungsorientierte Zeitungen mit den Schwerpunkten Weltgeschehen, Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport.

Wochenzeitungen:
Dazu zählen zum Beispiel Die Zeit und Welt am Sonntag. Sie erscheinen einmal pro Woche. Ihr Schwerpunkt liegt weniger auf aktuellen Nachrichten sondern auf ausführlichen Hintergrund-Beiträgen.

Kaufzeitungen:
Dazu zählen zum Beispiel Bild, Kölner Express und Abendzeitung München. Kaufzeitungen werden überwiegend im Einzelverkauf, also an Kiosken oder im Einzelhandel, angeboten. Meistens zählen sie zur Gattung der Boulevard-Zeitungen.

 

Foto: Main-Post

Foto: Main-Post

Online Medien

Online-Medien ist ein weitgefächerter Begriff, der eine Vielzahl von Medienformen einschließt. Im Allgemeinen kann man sagen: Online-Medien sind multimediale Anwendungen, die über die Einbindung des Internets funktionieren. Diese Medien verbinden alle möglichen Darstellungsformen: Text, Bild, Grafiken, Audiodateien, Videos. Im Gegensatz zu traditionellen Medien bieten viele Medien im Internet dem Nutzer eine aktive Teilhabe.

Wer das Wort Online-Medien hört, denkt wahrscheinlich an YouTube, Wikipedia, Google oder Social-Media-Plattformen wie Twitter, Instagram und Facebook. Das ist auch nicht falsch. All diese gehören zu den Online-Medien. Das Angebot solcher Plattformen ist im World Wide Web nahezu unerschöpflich. Euch die Funktionsweise dieser Seiten und den Aufbau des World Wide Web zu erklären, würde jedoch unseren Rahmen sprengen. Für euch vor allem wichtig ist der richtige Umgang mit den Informationen, die ihr von diesen Plattformen ziehen könnt. Was ihr immer im Hinterkopf behalten solltet ist, dass – anders als bei traditionellen Medien – jeder alle möglichen Inhalte ins Internet setzen kann. Deswegen ist es von großer Bedeutung, zu prüfen wer hinter den Beiträgen steht, was vermittelt wird und auf welche Quellen sich der Verfasser bezieht. Man sollte Inhalte aus Online-Medien immer kritisch betrachten. Wie ihr dabei am besten vorgehen könnt, findet ihr zum Beispiel unter Tipps für den digitalen Faktencheck und unter dem Themenpunkt Medienbildung.

Auch in den deutschen Medienhäusern gewinnen die Online-Medien immer größere Bedeutung. Fast alle besitzen Homepages, diverse Social-Media-Plattformen und eigene Apps. Auch darüber teilen sie Nachrichten, können dort zeitnäher berichten und multimediale Inhalte integrieren. Zeitungs- und Zeitschriftenhäuser bieten in den meisten Fällen zusätzlich noch ein E-Paper an, um das digitale Lesen zu ermöglichen. Auf diese Weise werden zusätzliche Leser gewonnen und die Nachrichtendarstellung auf die jeweilige Zielgruppe angepasst.

Natürlich unterscheiden sich auch die Online-Medien der verschiedenen Medienhäuser. Auch hier gibt es inhaltliche und qualitative Differenzen. Die Onlineangebote der bekannten Tageszeitungen und Nachrichtenmagazine und die Inhalte der öffentlich-rechtlichen Sender genießen allen Umfragen zufolge eine höhere Vertrauenswürdigkeit als kleinere Plattformen, deren Urheber nicht sofort einzuordnen sind. Weitere Informationen findest du im ersten Kapitel unter Digitale Publikationen und im nächsten Themenpunkt So funktioniert Social-Media.

 

Foto: Monika Skolimowska (ZB)

Foto: Monika Skolimowska (ZB)

Social Media

Warum erklären wir nochmal Social-Media? Das ist eine berechtigte Frage, denn genau genommen zählt auch Social-Media zu den Online-Medien, auf die wir schon im Themenpunkt „Online-Medien“ des Kapitels So funktionieren Medien eingegangen sind. Trotzdem greifen wir sie hier nochmal auf, da sie besondere Funktionen besitzen und vor allem im Alltag der jungen Generation eine wichtige Rolle spielen.

Der entscheidende Unterschied zu anderen Online-Medien besteht darin, dass Social-Media auch zur direkten Kommunikation verwendet wird und vor allem mit bildhaften Inhalten arbeitet. Zu Social-Media-Plattformen zählen Instagram, Facebook und Twitter. Ihr nutzt diese wahrscheinlich hauptsächlich, um mit Freunden zu kommunizieren, Beiträge zu posten und Inhalte von Personen des öffentlichen Lebens zu verfolgen.

Instagram:

  • Private und öffentliche Accounts
  • Teilen von Fotos und Videos in Postings, Livestreams und Stories
  • Umfragen/Abstimmungen, Q&A (Frage und Antwort)
  • Privatnachrichten, Kommentare und Likes

Facebook:

  • Private und öffentliche Accounts
  • Privatnachrichten, Kommentare, Likes, Reposts
  • Veranstaltungen, Gruppen
  • Teilen von Beiträgen, Fotos und Videos in Postings und Stories
  • Umfragen/Abstimmungen

Twitter:

  • Private und öffentliche Accounts
  • Teilen von Beiträgen, Fotos und Videos – Besonderheit: maximal 280 Zeichen in einem Beitrag
  • Privatnachrichten, Kommentare, Likes, Retweet
  • Umfragen/Abstimmungen

Oberste Devise auch hier: Nicht alles glauben und Inhalte kritisch betrachten! Man muss genau darauf achten wer was postet und wie hoch der Wahrheitsgehalt der Beiträge ist. Auch bei Social-Media gibt es Fake-News und Fake-Accounts, die falsche und unangebrachte Beiträge teilen. Wenn einem solche Beiträge und Personen auffallen, kann man diese bei der jeweiligen Plattform melden, diese prüft dann das Anliegen und löscht bei Bedarf Beiträge und Benutzer.

Was euch vielleicht nicht so bewusst ist: Auch viele traditionellen Medienhäuser – wie zum Beispiel PZ-Medien – sind auf Social-Media-Plattformen vertreten. Auch diese arbeiten dort hauptsächlich mit Fotos, Videos und kurzen Textbeiträgen. In ihren Beiträgen verlinken sie dann meist zu den

ausführlichen Artikeln in ihren Hauptangeboten. Sie nutzen Social-Media also als Weiterleitungskanal und zum Einfangen direkter Reaktionen der Leser.

Weitere Informationen zu Social-Media findest du im ersten Kapitel unter Digitale Publikationen, unter Tipps für den digitalen Faktencheck und unter www.lmz-bw.de.

Foto: Nicolas Armer (dpa)

Foto: Nicolas Armer (dpa)

Rundfunk

Wie Rundfunk funktioniert können die Experten vom BR besser erklären als wir, auf der Homepage findest du tolle Videos und Texte, die dir den Rundfunk näher bringen. Die Inhalte findest du unter folgendem Link. 

BR So geht Medien: www.br.de/sogehtmedien  

Foto: Sebastian Gollnow

Foto: Sebastian Gollnow

Tipps zum redaktionellen Arbeiten

Das Schreiben

1. Verständlich und leserfreundlich schreiben.

2. So attraktiv schreiben, dass es zum Weiterlesen reizt.

3. Kurze Sätze bilden, die beim ersten Lesen verstanden werden.

4. Das Verb (Zeitwort) den Satz bestimmen lassen. Im Aktiv, nicht im Passiv schreiben. Substantive, die auf „ung“ enden, möglichst vermeiden – dafür das Verb einsetzen.

Nicht: Das Badnerlied wurde vom Schulchor zur Aufführung gebracht. = passiv („Behördendeutsch“), nicht sehr lesbar

Besser: Der Schulchor sang (Verb!) das Badnerlied. = aktiv, „schlank“, besser zu lesen. Der Leser weiß sofort, um was es geht.

5. Nur so viele Zahlen wie nötig, so einfach wie möglich.

Nicht: Die Schule aus X-Dorf reiste mit der Klasse 8a (37 Schüler) und Klasse 8b (32 Schüler) und der 7c (24 Schüler) nach B-Stadt.

Besser: Die Schule aus X-Dorf reiste mit drei Klassen und über 90 Schülern nach B-Stadt.

6. Abkürzungen auflösen oder erklären. Gängige Abkürzungen wie USA oder FC Bayern müssen nicht erklärt werden.

7. Deutlich und eindeutig zitieren. Für Zitate Anführungs- und Schlusszeichen verwenden.

8. Insider- oder Jargon-Formulierungen vermeiden

Nicht: Preiskorrektur, sondern Preiserhöhung

Nicht: „negatives Eigenkapital“, sondern Schulden

9. Vorsichtig und verantwortlich mit Namen, Daten und Zahlen umgehen. Niemand mag es, wenn sein Name falsch geschrieben in der Zeitung steht. Ärger gibt es, wenn eine Veranstaltung mit falscher Zeit oder falscher Ortsangabe veröffentlicht wird.

10. Bei Berichten: Prüfe stets (am besten noch vor Ort), ob alle W-Fragen beantwortet sind.

11. Keine Aufsätze, sondern kurze Berichte schreiben (Schriftgröße 12 max. 1/2 Seite)

Foto: Sina Schuldt (dpa)

Foto: Sina Schuldt (dpa)

Das Fotografieren

1. Prüfen, ob Kamera und Blitz genügend Kraft (Batterie) haben. Prüfen, ob der Speicherchip noch genügend Platz hat. Reserve-Chips sind hilfreich, auch diese in Ruhe zu Hause vorbereiten.

2. Das Motiv gestalten, nicht wahllos knipsen. Man muss Fotos oft „stellen“, das heißt Personen dirigieren. Bei Fotos für die Zeitung darauf achten, dass die Personen in die Kamera schauen.

3. Nah ans Motiv herangehen und verschiedene Perspektiven wählen. Das optimale Format wählen (quer oder hoch). Porträts mit Tele-Objektiv, Gebäude und Gruppen mit Normal- oder Weitwinkel-Objektiv.

4. Mit dem vorhandenen Licht fotografieren. Tipp: Bei Porträts im Freien gegen das Licht Blitz verwenden.

5. Je mehr Aufnahmen man hat, desto leichter fällt die Auswahl. Es ist sehr ärgerlich, wenn man nur eine einzige Aufnahme gemacht hat und der Fotografierte ausgerechnet in diesem Moment die Augen geschlossen hat.

6. Auf hohe Auflösung (mind. 300 dpi) achten, nur so gibt es beim Druck scharfe Bilder.